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XT500 Paris Dakar


Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt

Der Bericht

Das Tagebuch   ·   Nur Fotos   ·  Das Fazit   ·   Die Presse   ·   Die Vorbereitung

(Die Teilnehmer und die Kosten findet Ihr unter "Vorbereitung".)

Die erste Paris-Dakar Rallye startete am 26. Dezember 1978 und erreichte Dakar am 14. Januar 1979.
Gewonnen hat eine XT500 in der Motorradwertung.

Und in Anlehnung an diese Daten sind wir exakt 30 Jahre später nach Dakar gefahren.
Keine Rallye, kein großes Drumherum, kein Startgeld.
Nur XT500 mit ihren Fahrern - ohne Assistenzfahrzeuge.


Route von Paris nach Dakar

Freitag, 26.12.2008 – Tag 01

Anreise nach Paris Abladen in Paris XTs warten auf den Start
Eiffelturm 12 XT500 Fahrer

Sie fuhren von Paris in Richtung Süden im Angedenken an den 30. Jahrestag der Rallye Paris-Dakar. Zwölf XT500 Fahrer aus drei Nationen dachten dabei an den Sieg einer XT500 zum Jahreswechsel 1978/79, der Premiere der härtesten Rallye der Welt. Sie starteten am historischen Ort und Termin und kamen auch zeitgleich am Ziel, dem legendären Lac Rose bei Dakar im Senegal an, alle zwölf. Genau am 14. Januar 2009 und damit 30 Jahre nach dem Zieleinlauf der siegreichen XT500 im Jahr 1979.

Auf die Idee gekommen war Tom aus Hamburg durch Hennos Teilnahme an der echten „Le Dakar“ in 2006 mit einer XT500 und die erste Durchführung der Rallye „Heroes Legend“ im gleichen Jahr mit ausschießlich XT500 Maschinen. Nur auf den richtigen Zeitpunkt hatte er noch gewartet, nun war er endlich gekommen. Genau 30 Jahre nach der Erstausgabe startete Tom mit weiteren elf XT500-Fans am 26.12.2008 neben dem Eiffelturm, bei eisiger Kälte. In vier Etappen von 140, zweimal 500 und 700 km ging es durch Europa in Richtung Süden. Ein Tag war kälter als der andere bis zu einem Temperaturtief von -4°C. Aber die 11 Fahrer und eine Fahrerin bissen die Zähne zusammen. Der Kommentar von Axel: “Ab Barcelona wird es wärmer.“, war einer der „running gags“ der Reise, denn erst in der westlichen Sahara wurden die Temperaturen wirklich angenehm.

Warten am Strassenrand Hotel in Olivet Im Muschelrestaurant

Samstag, 27.12.2008 – Tag 02

Pause bei Plus 3 Grad XT-Konvoi auf der Autobahn
Pause an der Autobahn

Strecke: 535km bei -4 bis +13 Grad

Schnee, immernoch Schnee parken neben Landy Essen bei Campanile


Sonntag, 28.12.2008 – Tag 03

Pause in Carcasonne Ab Barcelona wird es wärmer Hotel Florida in Miami Platja

Strecke: 530km von +5 bis +10 Grad



Montag, 29.12.2008 – Tag 04

Pause mit XT 500
Ausrückblech erneuern XTom sucht im Motor rum
XT500 Pause Hotel Florida in Miami Platja

Strecke: 700km von +8 bis +16 Grad, Gesamtstrecke etwa 1910km

XT500 mit Seil festbinden Ablegen im Hafen Almeria schlafen auf der Bühne


Dienstag, 30.12.2008 – Tag 05

Africa Race Motos Gruppenbild ab aufs Hochplateau

Die Nachtfähre vom spanischen Almeria nach Nador spuckte die inzwischen zu einem Team zusammengewachsene Gruppe gleichzeitig mit den Teilnehmern des „Africa Race“ in den marokkanischen Hafen aus. Schnell und ohne Komplikationen wurden die Zollformalitäten erledigt und die XT500-Gruppe brach in Richtung Süden auf. Am Abend wurde am Rande einer der typischen Schotterpisten das erste Biwak aufgeschlagen. Zwölf kleine Zelte prägten das Bild vor den schneebedeckten Bergen des Atlas-Gebirges. Ein Lagerfeuer loderte und alle waren stolz, dass sie nach 4 Tagen nun schon in Afrika waren.



Strecke: 315km, Hafen Nador +20 bis +10 auf der Hochebene

Pause Schon wieder Schnee erstes Biwak

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Mittwoch, 31.12.2008 – Tag 06

Am Morgen auf der Schotterpiste Durch den trockenen Fluss Durch den nassen Fluss

Am nächsten Tag überraschte die Piste mit einer Flussdurchquerung, die aber alle gemeinsam meisterten. Natürlich waren nun alle Stiefel nass, doch das konnte die Stimmung nicht trüben. Im strömenden Regen erreichten sie Erfoud und gingen klatschnass in ein kleines Hotel. Hier feierten sie ihre kleine Silvesterparty, allerdings nach deutscher Zeit, so dass die übermüdeten Fahrer früh ins Bett konnten.

Strecke: 50km Offroad, 290km Teer, Vormittags bedeckt, Nachmittags Regen

Kicken im Fluss Hilfe im Fluss Silvesterparty XT500


Donnerstag, 01.01.2009 – Tag 07

Ortseingang Rissani XT500 Gruppe vor dem Erg Chebbi XToms XT500 XT01

Am nächsten Tag erreichte man die Sanddünen des Erg Chebbi, an denen viele der Dakar Rallyes vorbeikamen. Großartige Fotos wurden geschossen und man wagte sich sogar mit den Maschinen inkl. Gepäck in die Dünen, denn ein Servicefahrzeug gab es dieses Mal nicht.

Strecke: 257km, Start bei +7, tagsüber aber wesentlich wärmer

Foto von Michael - Marc gräbt um XTom beim Surfen
in der Todra-Schlucht
Bodennahe Impressionen Das Todra-Tal im Sonnenuntergang


Freitag, 02.01.2009 – Tag 08

In der Todra-Schlucht am Morgen XT500 rules
XTom Startnummer 1
Michael verliert gleich einen Koffer wieder auf einer Schotterpiste

Strecke: 250km bei angenehmen Temperaturen

XTs schlängeln sich durch den Anti-Atlas auf dem Weg zur Dades-Schlucht Ölverlust am Ölfilterdeckel


Sonntag, 28.12.2008 – Tag 09

Sonnenaufgang bei Ouarzazate Ait Ben Haddou Offroad in den Atlas

Im Zickzack ging es nun durch Marokko. Hier und da war bewusst eine Schotterpiste in die Route eingebaut worden. Die dritte davon ging in das Atlas Gebirge hinein und erwies sich als sehr anspruchsvoll. Da ging es bei einer Steilauffahrt über Felsplatten und Geröll und sie kamen oftmals nur noch mit Schieben und Tragen der Maschinen voran. Bei einem Gewicht von 220 kg inkl. Gepäck kein Spaziergang! Aber auch das schafften die 12 und schlugen dann am 9. Tag auf 1.930 m ihr Nachtlager auf. Glücklicherweise lag dort genug Feuerholz herum, denn die Nacht wurde in dieser Höhe wieder einmal frostig.

Strecke: nur 121km, davon aber 40 oder 50km Offroad

Pause
es geht nur noch mit Schieben weiter Fliegende Berber Händler
Tauschen, tauschen, tauschen Speedy in Schocklage

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Sonntag, 04.01.2009 – Tag 10

Lager auf 1930m bei -4 Grad Offroadgruppe auf 2250m Pause

Strecke: 225km gesamt, davon 50km Offroad (40+10km)

Piste durch schönes Tal Gepäckträger schweißen Auf der Piste am Abend


Montag, 05.01.2009 – Tag 11

XT500 auf der Piste am Morgen Pause am Brunnen XTs im Gänsemarsch durch die Berge

Die fünfte Schotterpiste entsprach einer der Sonderprüfungen der „Heroes Legend 2006“ und begeisterte alle Teilnehmer bis in die verstaubten Haarspitzen. So eine schöne Gegend kann man auf Asphaltstraßen einfach nicht erreichen: Schroffe Felswände, einladende grüne Palmentäler und geheimnisvolle enge Bergdörfer, so hatten sie es sich im Vorfelde in Ihren Träumen ausgemalt – so sollte es sein.

Strecke: 80km Piste und … äh … habe ich nicht notiert. Vielleicht 50km Teer

XTom durch eine Ortschaft XT500 Das Palemental
Marcs Unfallschaden
Michael Lager am 11. Tag


Dienstag, 06.01.2009 – Tag 12

Biwak am Morgen XToms XT im Morgengrauen
Tanken in Igherm
Pause auf 1800m Mex on the road

Die letzte Etappe durch die Berge führte das Team am 12ten Tag nach Tafraoute und bedeutete, einen ganzen Tag lang auf Höhenstraßen um und bei 1.800 m zu fahren. Und da sie ja nun schon lange „an Barcelona vorbei waren“, hatte man die langen Unterhosen ausgezogen und das Futter aus den Jacken entfernt. Das ging durch Mark und Bein, so ein ganzer Tag bei 5°C. Aber am Abend am Atlantik bei Tiznit angekommen, erwarteten die zwölf dann Temperaturen von 17°C, so dass die kalten Finger und Zehen schnell vergessen waren.

Strecke: 330km, Start auf 660m bei +10, tagsüber 1800m bei +5, abends 40m bei +17 Grad

Speedy in den Bergen XT500 goes West Blaue Steine von Tafraoute


Mittwoch, 07.01.2009 – Tag 13

Fort Bou Jerif Offroadgruppe am Plage Blanche XT steckt im Sand

Am 13ten Tag, nach Erreichen von Bou Jerif, einer alten Fremdenlegionärskaserne, teilte sich das Team dann zum zweiten Mal in eine Asphalt- und eine Offroad-Gruppe. Letztere hatte den Plan am Meeresstrand Plage Blanc entlang zu fahren. Der ausgemachte Treffpunkt war die französische Herberge Ksar Tafnidilt, am Flußbett Oued Draa. Nach einem aufregenden Tag mit zu umfahrenden Flusseinläufen und tiefem Sand, in dem die Motorräder steckenblieben, erreichten die fünf Offroader dann schließlich bei einbrechender Dunkelheit den Treffpunkt, an dem die anderen schon warteten. Sie hatten viel zu erzählen, denn sie waren nur selten auf der eigentlichen Piste gewesen und hatten sich viele Kilometer querfeldein durchgeschlagen

Strecke: Offroadgruppe 232 km, davon über 100km offroad, Teergruppe 270km

den Abhang hinab Wahnsinn Ksar Tafnidilt


Donnerstag, 08.01.2009 – Tag 14

XT500 Gruppe am Atlantik Pause Offroad für alle

Das nächste Biwak wurde genau dort aufgeschlagen, wo die XT von Speedy „nullte“, d. h. seine XT erreichte die 200.000 km Marke. Man darf ja nicht vergessen, dieses Team fährt diese Tour mit bis zu 32 Jahre alten Maschinen, die alle mehr Kilometer gefahren sind als eine moderne Enduro jemals erreicht. Zur Feier des Tages gab es Kuchen, den Martina noch im Koffer versteckt hatte. Überhaupt war die Versorgung mit den mitgenommenen Lebensmitteln sehr gut. Zugegeben hatten die meisten etwas zuviel Gepäck in ihren Alukoffern dabei, doch gerade in diesen Momenten war das allen recht.

Strecke: 248km gesamt, davon 6km am Morgen und 40km am Abend Offroad

Speedy nullt Biwak in der Wüste am Lagerfeuer


Freitag, 09.01.2009 – Tag 15

Sonnenaufgang auf der Piste Suche nach dem besten Weg
querfeldein zum Meer Kamelherde Spuren

Der nächste, 14te Tag rief wieder eine Sonderprüfung der ersten „Heroes Legend“ auf den Plan und so setzten sich die fünf Offroadfans wieder von der Asphaltgruppe ab. Vorbei ging es an trockenen Salzseen, durch Dünengürtel und etliche Kilometer am Strand entlang. Die Fahrer hatten ihren Spaß und erreichten ihre Kameraden mit den letzten Sonnenstrahlen in dem Ort Bouj Dour auf dem Campingplatz. Hier konnten sie mal wieder den Kocher im Gepäck lassen und durch die Straßen mit arabischem Flair schlendern, um dort in einem der einheimischen Restaurants etwas zu essen.

Strecke: 40km Piste, 25km Teer, 85km Sonderprüfung, 170km Teer (320km)

XT01 im Sand Spuren im Sand
Boujdour
Sand-Salz-Kruste Fleischhandel in Boujdour

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Samstag, 10.01.2009 – Tag 16

Camping in Boujdour am Strand XT500 vor dem Wrack

Die Durchquerung der westlichen Sahara bietet keine Schotterabwechslung. Zu groß ist die Gefahr von Minen und Blindgängern aus dem Marokko-/Mauretanienkonflikt.

Strecke: 356km auf der Straße, bis auf wenige hundert Meter zu dem Schiffswrack

Wasser Onroad Mondlanddschaft Biwak in der Wüste


Sonntag, 11.01.2009 – Tag 17

Toyota-Team ist da Achtung Minen letzte Tanke vor Mauretanien

Zwei Tage später, am 17ten Tag, erreichte die Gruppe dann Mauretanien. Der Grenzübergang dauerte zwar sehr lange, verlief aber reibungslos und ohne ungeplante Schikanen und Kosten. Wenige Kilometer nach der Grenze schlug die inzwschen routiniert eingespielte 12er Gruppe dann das Lager unweit der Straße auf. Die recht häufigen Polizeikontrollen waren zwar lästig, aber aufgrund des gut vorbereiteten Infozettels mit allen Kennzeichen, Namen und Paßdaten schnell passiert. Hier half es den Jubiläumsfahrern, dass alle XTs mit Startnummerntafeln im Rallyelook versehen waren. Immer wieder wurde die Frage „Rallye?“ gestellt und nach der Bestätigung der Frage mit „Oui“ wurden sie oft durchgewunken, da Rallyes ja immer unter Zeitdruck leiden.

Strecke: ca. 330km bei über 20 Grad

Niemandsland - Minengürtel ich warte auf die Nachzügler Lagerfeuer im Kieswerk


Montag, 12.01.2009 – Tag 18

Morgengrauen im Kieswerk Marc mal wieder mit Vollgas Tanken aus Kanistern
Eisenerzzug Sandwind

Strecke: 391km bei bis zu 25 Grad

übliche Behausung in Mauretanien Muschelsand Biwak vor Nouakchott


Dienstag, 13.01.2009 – Tag 19

Reifenflicken Reifenpilot Fischerboot nach Senegal

Das Tanken am 19ten Tag in der Stadt Nouakchott war ebenfalls ein echtes Abenteuer und auch eine gute Einstimmung auf das, was in Dakar noch auf die Gruppe wartete. Schnell wollten sie dem Chaos entfliehen und zur senegalesischen Grenze in Rosso gelangen. Nur ein platter Reifen, der einzige auf der Reise, kostete noch ein wenig Zeit. Auch dieser Grenzübertritt verlief dann entgegen jeder Erwartung gut, allerdings diesmal nur mit der Hilfe eines fähigen einheimischen Schleppers. Obwohl der Senegal das „Carnet de Passage“ zur Einfuhr von Kfz älter als 5 Jahre generell nicht mehr anerkennt, fand der Schlepper eine Lösung mit dem Zoll für diese besondere Situation, denn alle Fahrer würden ja am Ende der Tour nach Hause fliegen, während ihre Maschinen von Freunden aus Hamburg mit einem LandCruiser und Anhänger zurück gebracht werden sollten.

In der Dunkelheit des Tages erreichten sie dann schließlich die Zebra Bar bei St. Louis, 300 km vor Dakar, traditioneller Anlaufpunkt aller West-Afrika-Reisenden. Dort tranken sie ein paar erfrischende Biere und Colas und labten sich am reichhaltigen Buffet.

Strecke: 360km wieder bis zu 25 Grad

auf der Fähre die Pässe sind gestempelt Abendessen in der ZebraBar


Mittwoch, 14.01.2009 – Tag 20

Zebra Bar wilde Tiere Menschenauflauf um die Teilnehmer

Am letzten Tag ging es dann entlang der berühmten Strandetappe Richtung Dakar. Die Gezeiten passten gut, der Strand war breit und fest, nur das letzte Stück durch die Dünen am See Lac Rose war noch einmal eine Herausforderung für die Gruppe. Aber schließlich erreichten alle glücklich das Ziel, betraten erschöpft das Hotel und genossen die warmen Duschen, leckeres Essen und ein weiches Bett.

Strecke: 235km, davon 60km am Strand entlang

Martina, wir fahren nach Dakar letzte Etappe am Strand Fischer am Strand
Klaus-Peter im Sand Hütten im Hotel am Lac Rose

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Donnerstag, 15.01.2009 – Tag 21

Sieger Team am Lac Rose Salzgewinnung

Strecke: 40km bei 30 Grad

XTom muss den Kupplungszug wechseln Sand in den Strassen Caos Dakar
Bowdenzugumlenkung
Die Herberge von innen
vor der Herberge zwei XTs im Flur



Freitag, 16.01.2009 – Tag 22

Tableau aus Sand XT aufladen XT 12 aufladen

Ein Traum wurde für diese zwölf Abenteurer wahr: mit klassischen XT500 Maschinen von Paris nach Dakar! So wie es ihnen 30 Jahre zuvor Cyril Neveu und Hubert Auriol, vorgemacht hatten. 6.500 km Asphalt, Schotter und Sand mit Maschinen, die schon vor 30 Jahren hätten am Start sein können - was für ein Abenteuer! Keine Panne und kein Sturz konnte sie aufhalten. Ein unvergessliches Erlebnis und immer wieder stand die Frage im Raum: „Wann geht es wieder los?“

Strecke auf XT: 0 km

12 XTs verladen Der Anhänger ist voll Seafood am Cap Verte
Unsere drei 50er Denkmal Thierry Sabine R4


Samstag, 17.01.2009 – Tag 23

Verkehr in Dakar Esel überall Dakar von oben
Eine XT, eine 80er XT Dakar von oben
Tresorhandel Taxi
Abschiedsessen im Sao Brasil Abschiedsessen im Sao Brasil Abschiedsessen im Sao Brasil


Sonntag, 18.01.2009 – Tag 24

Sklaven Insel Hotel Florida in Miami Platja



Der Rücktransport: 16. - 24.01.2009

Warten am Senegal River Pause in der Wüste neue Reifen in Barcelona
Abladen in der Pfalz um 5.00 Uhr Ankunft in Hamburg


Die Fahrt zum Zoll 12.02.2009

XT wieder im Schnee
Zollamt Oberelbe Hotel Florida in Miami Platja


Das Fazit der Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt 2009

12 XT500 Fahrer XT500 Gruppe am Atlantik Sieger

Es war sicherlich etwas blauäugig von mir diese Ausschreibung einfach so ins Netz zu stellen und alle XT500-Fahrer einzuladen. Es bestand die Gefahr, dass sich auch totale Idioten anmelden. Aber ich habe in den letzten 16 Jahre XT-Enthusiasmus einfach festgestellt, dass es nur einen ganz, ganz geringen Anteil von Idioten in der XT500-Gemeinde gibt. Wenn man dann noch dazurechnet, dass es ja nur um die XT-Fahrer geht, die bereit sind 6500km mit ihrer XT in nicht mal drei Wochen zu fahren, dann geht der Prozentsatz gegen Null.

Wie dem auch sei, die Truppe war superklasse und hat sich sehr schnell zu einem Team entwickelt. Wir haben die meisten Entscheidungen gemeinsam getroffen, oder das Team hat sich meinen Entscheidungen gefügt. Man kann einfach nicht an jeder Abzweigung diskutieren, manchmal sind schnelle Entscheidungen notwendig, auch wenn es die falschen sind. Es ist für die Wartenden nerviger zu warten, als einen Umweg oder falschen Weg zu fahren. Das hat alles hervorragend funktioniert.

Und trotzdem bestand das Team aus total unterschiedlichen Menschen. Ich hätte z. B. nie gedacht, dass ich der jüngste auf der Reise sein werde. Aber einige waren bis zu 11 Jahren älter als ich. Dazu noch die unterschiedlichen Erfahrungen. Klaus-Peter war schon 6 Jahre mit der XT um den Erdball gereist, während Axel das erste Mal mit der XT im Urlaub war. Das war überhaupt kein Problem, denn wir hatten alle das gleiche Ziel: Mit der XT nach Dakar!

Und die XT war eine gute Wahl, denn sie hat ihre Zuverlässigkeit wiedereinmal unter Beweis gestellt. Einfache Technik funktioniert unter allen Bedingungen. Wenn ich rückwirkend Revue passieren lasse, dann hatten wir das abgebrochene Kickstarterausrückblech von Axel, den ewig undichten ES-Stahltank von Klaus-Peter, und den Ölverlust mit dem defekten Gewinde der Ölfilterdeckelschraube bei Christof. Ansonsten lief Marcs XT mal nicht so gut, Johnys XT sprang mal nicht an und Martina hat auch mal eine Zündkerze gewechselt. Andere Probleme, wie abgebrochene Hebel, der mehrfach gebrochenen Gepäckträger von Michael und die teilweise heftig verbeulten Alukoffer, wären bei jedem Motorrad aufgetreten. Wenn ich dann von BMWs höre, die mit leerer Batterie nicht fahren, oder Tinas WR in Südamerika mit Elektriktotalausfall, dann kann ich doch nur Schmunzeln. Natürlich waren alle XTs gut vorbereitet. Anders kann ich mir nicht erklären, dass wir sie mehrmals am Tag einfach angekickt haben und losgefahren sind. Von anderen XT-Ausfahrten kennt man das ja schon, dass eine XT stehen bleibt und nicht anspringen will. Diesen Fall hatten wir vielleicht fünf Mal. Fünf Mal auf 6.500km mit 12 XTs – das ist doch super!



Die Verletzungen der Teilnehmer waren sicherlich schmerzhaft und erinnern einige heute noch an die Reise, aber keiner hat je ein Wort über Aufgeben oder auch nur Pause machen verloren. Marc hat mit seinen zwei gebrochenen Rippen den Vogel abgeschossen, dann Speedy mit der Prellung am Fuß und Johny mit einer Bänderdehnung in einem Knie. Sicher waren da doch ein paar Beulen, Ratscher und blaue Flecke, aber das gehört dazu. Man kann sich auch im Hotelzimmer den Fuß an der Bettkante stoßen. Marc würde auf jeden Fall mit seinen gebrochenen Rippen sofort weiter nach Kapstadt fahren, und so geht es allen Verletzten.

Ja, ich würde es wieder machen: 40 Jahre Paris-Dakar … 

oder 10 Jahre Paris-Dakar-Jubiläumsfahrt 2009 – 2019, 

mal sehen was meine überaus tolerante Frau dazu sagt…

Vielen Dank für Euer reges Interesse!

 

Euer XTom
XTom


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An dieser Stelle möchte ich unseren Sponsoren danken!

www.kedo.com
Black Flys Austria                           
                          
Druckerei Berg GmbH


Und ich möchte allen Fotografen danken:

Christof (CF), Jürgen (JK), Michael (MW), Martina (MvB), Axel (AM),
Johny (JS), Klaus-Peter (KP), Mex (Mex), Speedy (TA), Björn (BN), Tom D. (TD)
(Wenn Ihr wissen wollt, von wem welches Fotos ist,
dann findet ihr im Bildnamen diese (Kürzel). Meine Bilder sind ohne Kürzel.

Und natürlich möchte ich ganz besonders allen toleranten Ehepartnern,
Freundinnen und Freunden, Großeltern und Babysittern dafür danken,
dass sie es diesen 12 XT-Fans möglich gemacht haben teilzunehmen.

Vielen Dank!